Der Brexit scheint beschlossene Sache. Zumindest hat die knappe Mehrheit der Briten am 23. Juni 2016 für den Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union (EU) gestimmt.
Welche Folgen hat das Brexit-Votum für Sparer?
Für Sparer hat die Entscheidung zum Brexit keine direkten Konsequenzen. Ad-hoc-Aktionen wie der Abzug von Geldern bei britischen Banken oder die Auflösung von Konten sind somit völlig unnötig. Sparer mit Einlagen bei britischen Banken, wie der FirstSave €uro, sollten lediglich die Höhe ihrer Einlagen im Auge behalten. Denn die auf das Votum gefolgten Kurseinbrüche an den britischen Börsen brachten auch das britischen Pfund (GBP) auf Talfahrt.
Die gesetzliche Einlagensicherung im Vereinigten Königreich deckt Einlagen in einem Gegenwert von bis zu 75.000 GBP ab. Umgerechnet sind das aktuell gerade einmal 90.000 Euro. Sparer sollten deshalb die Höhe ihrer Einlagen kontrollieren und ggf. einen Risikopuffer einbauen. Bei britischen Banken mit Niederlassungen im Ausland, wie z. B. der Bank of Scotland ist die Situation entspannter. Neben der gesetzlichen britischen Einlagensicherung greift häufig auch die freiwillige Einlagensicherung, so dass die Einlagen weit über den Betrag von 75.000 Pfund hinaus gesichert sind.
Großbritannien verliert Bonitäts-Beststatus
Die wirtschaftlichen Aussichten des Landes sind aktuell sehr unsicher. Dies schreckt nicht nur Investoren aus aller Welt ab, sondern hat die renommierten Ratingagenturen Standard & Poor‘s sowie Fitsch dazu bewogen, den „AAA“- bzw. „AA+“-Beststatus abzuerkennen und die Bonität Großbritanniens auf „AA“ herabzustufen. Zwar befindet sich diese damit noch immer auf einem hohen Niveau, allerdings könnte es schwieriger und vor allem auch teurer werden, Kredite aufzunehmen. Auch der internationale Währungsfonds (IWF) erwartet einen deutlichen Dämpfer für das Wirtschaftswachstum des Landes mit Auswirkungen auf die europäische und die Weltkonjunktur.
Endgültiger Ausstieg wohl erst 2019
Noch gehört das Vereinigte Königreich zur EU, so dass auch weiterhin für Sparer die Richtlinien der EU gelten. Bis zur endgültigen Abnabelung könnte noch einige Zeit vergehen. Denn die jetzt folgenden Austrittsgespräche werden für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren angesetzt. Abgeschlossen sein soll der Ausstieg noch vor der nächsten Europawahl Mitte 2019.