EZB-Abhängigkeit: Wie stabil sind die Zinssätze bei Tages- und Festgeld?
2023 war für Anleger, die Zins-Produkte wie Tages- und Festgeld-Angebote bevorzugen, nach vielen Jahren von Null- beziehungsweise Negativ-Zins ein wahrlich herausragendes Jahr. Endlich war sie vorbei, die jahrelange Durststrecke der Niedrig-Zinsen. Die Inflation stieg und die Notenbanken sahen sich gezwungen entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Im Klartext? Man erhöhte in regelmäßigen Schritten den Leitzins, was sich eben auch unmittelbar auf die ausgerufenen Zinsen bei Tages- und Festgeld auswirkte. Stand heute liegt die durchschnittliche Verzinsung sowohl beim Tages- als auch Festgeld bei rund 4 % – in Einzelfällen auch darüber.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die langfristige Zinsentwicklung ist momentan ungewiss.
- Der Zinstreiber Inflation wird wohl weiterhin über den angepeilten zwei Prozent liegen.
- Anleger könnten aktuell noch von hohen Zinsen profitieren.
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Doch so schnell wie die EZB die Zinsen im letzten Jahr erhöht, um die Inflationsrate im Euro-Raum zu senken, so schnell könnte es nun auch wieder hinunter gehen. So zumindest die Befürchtung einiger Banken, denn nach deren Auffassung ist es nur eine Frage der Zeit, wann die EZB den Leitzins wieder senkt. Dabei steht vor allem der 25. Januar 2024 im Fokus. Denn an jenem Tag kommt in Frankfurt am Main das nächste Mal der Rat der EZB zusammen, um unter anderem über die Höhe der Leitzinsen zu entscheiden. Eine neuerliche Anhebung gilt unter Finanz-Experten als weitestgehend ausgeschlossen.
EZB Leitzins: Aktuelles Zinsniveau beibehalten oder senken?
Unklar ist hingegen, ob der geltende Leitzins vorerst beibehalten oder bereits mit der ersten Sitzung im neuen Jahr gesenkt wird. Befeuert wird die Sorge vor allem durch ein Interview mit Notenbankchef Mario Centeno. Er hatte in diesem jüngst geführten Interview in Aussicht gestellt, dass die Leitzinsen schon früher als ursprünglich für März / April 2024 geplant, sinken könnten.
Zitat: „Ich kann nicht sagen wann, aber ich kann sagen, dass die jüngsten Entwicklungen bei der Inflation und der Wirtschaft uns den Zeitpunkt der Lockerung (der Geldpolitik) offensichtlich nähergebracht haben“.
Doch wie ist eine solche Aussage zu bewerten? Wirft man einen Blick auf die Inflationsdaten der letzten Monate, sollte man eher davon ausgehen können, dass der geltende Leitzins zumindest vorerst einmal Bestand haben wird, also keine Senkung erfolgt.
So lag die Inflation in der Euro-Zone im Dezember vergangenen Jahres bei 2,9 Prozent. Gegenüber November ist die Inflation damit erstmals seit sieben Monaten wieder gestiegen. Damals hatte sie bei 2,4 Prozent gelegen. Auch in Deutschland hat die Teuerung im Dezember wieder angezogen: auf 3,7 Prozent.
Alternative zum Festgeld: Tagesgelder im Vergleich
Ziel einer Inflationsrate von 2 % im Euro-Raum noch nicht erreicht
Die EZB verfolgt jedoch das Ziel, eine allgemeine Teuerungsrate im Euroraum von 2 Prozent zu erreichen. Dieses Ziel ist also mit einem Blick auf die genannten Daten noch nicht erreicht. Insofern unterstützt dies als Erkenntnis also eher die Annahme, dass die EZB vorerst mal nicht an der Zinsschraube drehen wird, schon gar nicht nach unten.
Dennoch scheinen sich zahlreiche Banken bereits jetzt auf ein Szenario eines sinkenden Leitzinses einzustellen. So hatten zuletzt bereits mehrere Banken wie die Renault Bank Direkt, die BMW Bank und die Commerzbank, ihre Zinsen für Tagesgeld- und Festgeldkonten nach unten korrigiert. Desweiteren gehen Banken bei ihren Tagesgeld-Angeboten vermehrt dazu über, hohe Aktionszinsen nur noch deutlich kürzer zu gewähren. Begründet wird dies seitens der Banken vor allem damit, dass die seitens der EZB aufgebaute aktuelle Zinsumgebung alles andere als sicher sei.
Anleger sollten sich jetzt noch hohe Zinssätze beim Festgeld sichern
Für Anleger könnte also das Szenario sinkender Zinsen schneller wieder eintreten als gedacht. So könnte sich das Zinsniveau von derzeit bis zu 4,05 Prozent auf einem Niveau von 2,0 und 2,5 Prozent bewegen. Das würde dann auch für die zahlreichen Festgeld-Angebote gelte, die sich ebenfalls auf einem Niveau von etwas über 4 % im Durchschnitt bewegen. Hier könnte es sich für Anleger aktuell noch lohnen zeitnah jene Angebote anzunehmen, die noch eine hohe Verzinsung über mehrere Monate garantieren. Wobei man hier sich bei der Bewertung nicht allen auf die höchstmögliche Verzinsung konzentrieren sollte, sondern auch das Thema Rating der Bank sowie Einlagensicherung etc.
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# | Festgeld - Anbieter | Max. Zinsen p.a. | Mindesteinlage | Zins gilt für | Details | |
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1 | Stellantis Direktbank Festgeld | 3,20% | 500,00 € | jährlich | Antrag | |
2 | Klarna Festgeld+ | 3,10% | 1,00 € | jährlich | Antrag | |
3 | Credit Agricole Festgeld | 3,10% | 5.000,00 € | jährlich | Antrag | |
4 | Volkswagen Bank Sparbrief | 2,75% | 2.500,00 € | jährlich | Antrag | |
5 | Kommunalkredit Invest Festgeld | 3,00% | 1,00 € | jährlich | Antrag |