Stecken Banken die Zinseszinsen für Festgeldkonten in die eigene Tasche? Dies berichtet zumindest die Zeitschrift „Finanztest“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Gleich mehrere Banken bringen ihre Kunden laut Finanztest damit um die Zinseszinsen, wenn diese Festgeldkonten mit mehrjähriger Laufzeit haben.

Die Norisbank, die ProCredit Bank, die Ziraat Bank, die Wüstenrot, die Oyak Anker Bank sowie die DAB Bank kassieren laut Stiftung Warentest die Zinseszinsen ihrer Kunden ein, indem sie den Zinsertrag, der sich auf dem Festgeldkonto ergibt, nicht jeweils zum Jahresende auszahlen, sondern die Gutschrift der Zinsen erst zum Ende der Laufzeit des Festgeldes vornehmen.

Als Beispiel nennt Finanztest hierbei das Festgeld der DAB Bank: „Die DAB Bank wirbt mit „Top-Zinsen“, die sich „sehen lassen“ können. Was sie Sparer nicht sehen lässt: Trotz 1,2 Prozent Zinsen beträgt die Rendite, also der effektive Jahreszins, nach vier Jahren nur 1,18 Prozent. Wer bei der DAB Festgeld in Höhe von 10 000 Euro angelegt hat, erhält nach vier Jahren nur 480 Euro. Inklusive Zinseszins wären es 488,71 Euro.“ (Quelle: Stiftung Warentest)

#Festgeld - AnbieterMax. Zinsen p.a.MindesteinlageZins gilt fürDetails
1Stellantis Direktbank Festgeld3,20%500,00 €jährlichAntrag
2Credit Agricole Festgeld3,00%5.000,00 €jährlichAntrag
3Klarna Festgeld+3,03%1,00 €jährlichAntrag
4Kommunalkredit Invest Festgeld3,00%1,00 €jährlichAntrag
5Volkswagen Bank Sparbrief2,75%2.500,00 €jährlichAntrag

Dies mag ja nur nach ein paar Euro aussehen, aber wie immer bei Kleinvieh macht die Masse den Mist, und der kann mitunter recht viel sein. Denn hier macht es wirklich die Zahl der Kunden, die jeweils um diesen Eurobetrag gebracht werden, und das rechnet sich für die Banken wohl durchaus. Damit werden die Sparer, die sowieso schon mit den niedrigen Zinsen für ihr Tagesgeld leben werden, auch noch um ein paar Euro mehr gebracht – was zugleich wieder einmal zeigt, wie sehr viele Geldinstitute nur sich selbst sehen und ihren Ertrag, nicht aber das Wohl ihrer Kunden im Auge haben.

Die Lösung für eine solche Vorgehensweise hat die Stiftung Warentest auch parat: „Müssten Banken bei Sparangeboten den Effektivzins nennen, würden solche undurchsichtigen Angebote wohl verschwinden.“, heißt es in der Presseerklärung zum aktuellen Festgeldtest. Diesem können wir uns nur anschließen, Gleiches sollte übrigens auch gelten, wenn bei Tagesgeldkonten nur der Neukundenzinssatz angegeben wird, der nur einige Monate dauert und damit nur wenig mit dem Zinssatz  zu tun hat, der sich innerhalb von 12 Monaten aus dem Lockzins für Neukunden und dem darauffolgenden Bestandskundenzinssatz ergibt.

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