Zinserhöhung in Russland: Leitzinsen im EU-Vergleich
In den vergangenen zwei Monaten bereits das dritte Mal: Die russische Notenbank hat den Leitzins von ursprünglich 12 auf 13 Prozent angehoben. Russlands Währung und Wirtschaft leiden aktuell unter den wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen und des Ukraine-Kriegs, die Inflation ist weiter gestiegen und der Rubel befindet sich auf einer Talfahrt. Auch andere Länder haben die Leitzinsen in den letzten Monaten erhöht und kämpfen gegen Inflation und Teuerung. Ein Blick auf die Leitzinsen der wichtigsten Zentralbanken.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die russische Zentralbank hat als Reaktion auf die Inflation und Abwertung des Rubels erneut den Leitzins angehoben.
- Der Leitzins in Russland beträgt jetzt 13 Prozent und wurde überraschend um einen Prozentpunkt angehoben.
- Zuletzt erhöhte auch die EZB den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf aktuell 4,50 Prozent.
- In den USA bleibt der Leitzins nach der Sitzung am 20.09.2023 unverändert bei 5,25 bis 5,50 Prozent.
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Inflation, Sanktionen und Rubel-Abwertung
Die russische Wirtschaft steht aktuell massiv unter Druck: Zum einen belastet der Ukraine-Krieg die Staatskassen, außerdem steigt die Inflation und es machen sich die Sanktionen der westlichen Welt in Russland spürbar. Russland ist laut des US-Magazins Newsweek das am meisten sanktionierte Land der Welt, über 13.000 Beschränkungen wurden bisher gegen Russland beschlossen. Und die Sanktionen machen sich bemerkbar: Durch die mangelnde Verfügbarkeit von Kraftstoff sehen die Landwirte die Ernten und Aussaaten gefährdet, der Mobilfunk ist eingeschränkt, es mangelt an Papier und Baustoffen.
Hinzu kommt ein schwacher Rubel, der sich seit Monaten auf einer Talfahrt befindet. Eine schwache Landeswährung bedeutet unter anderem, dass Importe teurer werden. Das führt wiederum dazu, dass die Verbraucherpreise steigen und damit auch die Inflation. Alleine im August 2023 sind die Preise in Russland um 5,2 Prozent angestiegen. Unter anderem auch deshalb wurde der russische Leitzins um weitere 100 Basispunkte auf aktuell 13 Prozent angehoben.
Leitzinsen der Zentralbanken
Neben der russischen Zentralbank haben auch weitere Notenbanken die Leitzinsen in den letzten Monaten deutlich erhöht. Die Europäische Zentralbank EZB erhöhte den Leitzins zuletzt auf 4,50 Prozent, die US-amerikanische Fed hob den Zins in den letzten Monaten auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent und die Bank of England erhöhte den britischen Zinssatz auf 5,25 Prozent.
Nicht nur Russland hat aktuell mit höheren Verbraucherpreisen zu kämpfen, so beträgt die Inflation in Deutschland im August 2023 etwa sechs Prozent. In den USA ist die Inflation zuletzt ebenfalls wieder gestiegen und befindet sich momentan bei knapp vier Prozent, in England beträgt die Inflation aktuell 6,4 Prozent.
Chancen durch die Leitzinserhöhungen
Während die Zinsen für die meisten Kreditnehmer steigen, dürften Sparer sich über die erneute Leitzinserhöhung freuen. Denn auch die Zinsen für Sparanlagen wie Tages- und Festgeld sind in den letzten Monaten deutlich gestiegen. So gibt es aufs Tagesgeld aktuell bis zu vier Prozent Zinsen p.a., beim Festgeld sind Zinsen von über vier Prozent bereits ab einer Laufzeit von 12 Monaten möglich.
# | Festgeld - Anbieter | Max. Zinsen p.a. | Mindesteinlage | Zins gilt für | Details | |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Stellantis Direktbank Festgeld | 3,20% | 500,00 € | jährlich | Antrag | |
2 | Credit Agricole Festgeld | 3,00% | 5.000,00 € | jährlich | Antrag | |
3 | Klarna Festgeld+ | 3,03% | 1,00 € | jährlich | Antrag | |
4 | Kommunalkredit Invest Festgeld | 3,00% | 1,00 € | jährlich | Antrag | |
5 | Volkswagen Bank Sparbrief | 2,75% | 2.500,00 € | jährlich | Antrag |
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Weiterführende Quellen
ZEIT ONLINE – Zehnte Erhöhung in Folge: EZB hebt Leitzins auf 4,5 Prozent
Handelsblatt – Russische Notenbank erhöht die Zinsen auf 13 Prozent