Die Sparneigung der Bundesbürger sinkt und sinkt. Die Kauflust steigt weiter, wie auch die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Deutschland für Januar 2014 zeigen, die gestern veröffentlicht wurden. Der Grund für die sinkende Sparlaune ist an einer Hand auszurechnen: die Zinsen für Spareinlagen sind niedrig. Es ist kaum noch ein Ausgleich der Inflation möglich. Und dennoch: trotz der niedrigen Zinsen drängen immer mehr neue Banken auf den deutschen Festgeld-Markt.
Wer sich dann den aktuellen Festgeld Vergleich ansieht, der bemerkt dann schnell, dass da in 2013 zahlreiche neue Banken dazukamen, von denen man zuvor noch nichts gehört hatte. Klarna ist ein solches Beispiel. Einstmals bekannt geworden als Zahlungsdienstleister, der Lösungen für Onlineshops anbietet, hat Klarna mittlerweile auch das Festgeld für sich entdeckt. Und landete nach dem Markteinstieg in diesem Bereich auch prompt an der Spitze des Festgeld Ranking, bewegt sich nun aber langsam eher im Mittelfeld in Sachen Zinsen.
Auch die Südtiroler Sparkasse bietet ihr Festgeld, wie auch ihr Tagesgeld, mittlerweile in Deutschland an. Des Weiteren kam die pbb direkt dazu, die Nachfolgebank der Hypo Real Estate (HRE), die durch milliardenschwere staatliche Hilfe gerettet werden muss.
# | Festgeld - Anbieter | Max. Zinsen p.a. | Mindesteinlage | Zins gilt für | Details | |
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1 | Stellantis Direktbank Festgeld | 3,20% | 500,00 € | jährlich | Antrag | |
2 | Credit Agricole Festgeld | 3,00% | 5.000,00 € | jährlich | Antrag | |
3 | Klarna Festgeld+ | 3,03% | 1,00 € | jährlich | Antrag | |
4 | Kommunalkredit Invest Festgeld | 3,00% | 1,00 € | jährlich | Antrag | |
5 | Volkswagen Bank Sparbrief | 2,75% | 2.500,00 € | jährlich | Antrag |
In diesem Jahr neu am Start ist die Fibank, die aus Bulgarien stammt und ihr Festgeld über „Weltsparen“ anbietet. Auch dieser Anbieter ist mit Festgeldzinsen an den Start gegangen, die vielen Anlegern erst einmal den Mund wässrig werden lassen, davon ist auszugehen.
Doch bei jedem dieser neuen Anbieter, egal wie er nun heißen mag, ist es wichtig, genau hinzusehen. Wie hoch sind die Einlagen abgesichert? Und ist die Einlagensicherung des jeweiligen Landes auch wirklich krisenfest? Gerade in diesem Bereich gab es in den vergangenen Monaten zahlreiche Diskussionen, da die lettische AS Privatbank in 2012 den deutschen Markt mit Zinsen für Tagesgeld und Festgeld betrat, die sehr attraktiv waren. Dennoch konnte die Bank nicht wirklich unvoreingenommen empfohlen werden, da die Gesetzliche Einlagensicherung Lettlands nicht unbedingt auf festen Füßen zu stehen scheint, dieser Ansicht war zumindest die Stiftung Warentest.
Für Sparer ist es deshalb sehr wichtig, sich nicht nur von hohen Zinsen locken zu lassen, sondern auch darauf zu achten, wie solide die jeweilige Bank ist (siehe das Ende der isländischen Kaupthing-Edge, die plötzlich keine Liquidität mehr hatte und in der Folge verstaatlicht werden musste), wie glaubwürdig die jeweilige Bank ist (siehe die noa Bank, die von der BaFin, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, geschlossen wurde) und wie gut die Gesetzliche Einlagensicherung des jeweiligen Landes wirklich da steht. Als Beispiel sei hier nur die Schweizer Einlagensicherung genannt, die eine Maximalsumme hat, mit der sie eintreten kann im Falle von Bankenpleiten und die eben nicht generell für jeden Kunden und jedes Sparkonto bluten wird, sollte es zum Ernstfall im Land kommen.