Die Zinsen für Tagesgeldkonten sind in einem weiteren Sinkflug angekommen. Gleich vier Banken haben in dieser Woche die Zinsen für ihr Tagesgeld gesenkt. Angefangen hat es mit der DenizBank am Montag, am Dienstag folgten die 1822direkt und die ING-DiBa, wobei letztere sogar gleich noch die Startguthaben-Aktion vorzeitig beendete. Und auf heute hat die VTB Direktbank die Zinsen für ihr Tagesgeld gleich um 30 Basispunkte gesenkt. Mehr als zwei Prozent sind derzeit nicht mehr zu holen in diesem Anlagebereich, da muss schon woanders nach einer Alternative gesucht werden – und manche Anleger finden diese beim Festgeld.

Bei den kürzeren Laufzeiten ist beim Festgeld derzeit zwar auch kein Blumentopf mehr zu gewinnen, doch der Blick auf unseren aktuellen Festgeld-Vergleich zeigt: in der Laufzeit drei Jahre gibt es für das Festgeldkonto der DenizBank und der BIGBANK immerhin noch  2,15 Prozent Zinsen p.a., und das garantiert über die gesamte Laufzeit. Die ist immerhin 30 Basispunkte höher als das Tagesgeld der DAB Bank und der Renault Bank – beide Banken bieten aktuell 1,85 Prozent p.a. für ihre Tagesgeldkonten an. Bei der DAB Bank ist der Zinssatz jedoch auf sechs Monate begrenzt, bei der Renault Bank ist der Zinssatz variabel. Und kann damit auch jederzeit der Zinsschere zum Opfer fallen.

Die gegenwärtige Zinssenkungswelle zeigt zudem, dass es auch 2013 wohl erst weiter bergab gehen wird mit den Zinsen für Tagesgeldkonten. Erst in 2014 ist wieder eine Entspannung zu erwarten, wobei eine mögliche Leitzinserhöhung vielleicht spät im Jahr kommen könnte, wenn die Experten der BHW Bausparkasse Recht behalten sollten. Sie sehen eine Erhöhung des Leitzinssatzes erst für Ende 2014 kommen.

Sparer sind deshalb auch weiter darin gefragt, geschickt zu taktieren und sich nicht von den gegenwärtigen Zinssenkungen aus der Ruhe bringen zu lassen. Und nach wie vor gilt auch eines: nicht alles auf ein Pferd setzen in der Geldanlage! Ein durchdachtes Verteilen der Ersparnisse, was für Großsparer und auch Kleinanleger gleichermaßen gilt, bedeutet auf der einen Seite zwar möglicherweise teilweise gar eine Gewinnminimierung, aber zugleich auch eine Risikominimierung. Deshalb ist es vielleicht durchaus empfehlenswert, derzeit einen Teil als Festgeld mit mittlerer Laufzeit anzulegen, um von den festgeschriebenen Zinsen profitieren zu können. Und auf der anderen Seite auch einen Teil des Geldes auf einem Tagesgeldkonto anzusparen, um dies bei einem finanziellen Engpass jederzeit wieder zur Verfügung zu haben.