Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) prüft eine Reform der freiwilligen Einlagensicherung. Das geht aus einem Interview mit Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, hervor. Anlass ist die Pleite der Greensill Bank.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Der BdB prüft eine Reform der freiwilligen Einlagensicherung
  • Beispielsweise könnten öffentlich-rechtliche Sender künftig nicht mehr durch sie geschützt sein oder der Schutzumfang gesenkt werden
  • Einlagen privater Sparer sollen weiterhin bestmöglich geschützt werden

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Schutz der Sparer hat Priorität

Im Interview sagte Ossig: „Wir prüfen genau, welche Lehren wir ziehen werden. Und das wird eine umfassende Prüfung sein. Es gibt eine ganze Reihe von Aspekten, die wir beleuchten müssen. Dazu gehört natürlich auch die Frage, wie wir die Prüfung einer Bank besser aufstellen und wie wir unser Risikomanagement schlagkräftiger machen können.“[1]

Einen konkreten Zeitrahmen für die Prüfung nennt er nicht. Er betont jedoch die Wichtigkeit der freiwilligen Einlagensicherung. Oberstes Ziel sei der Schutz von Sparerinnen und Sparen. Das soll auch in Zukunft gelten.

Öffentlich-rechtliche Sender könnten nicht mehr unter Einlagensicherung fallen

Weniger gut könnte es hingegen für öffentlich-rechtliche Sender aussehen. Ossig sagte: „Ich möchte den Ergebnissen unserer Analyse nicht vorgreifen, aber wir werden uns sicher auch mit der öffentlichen Hand noch einmal beschäftigen. Es fällt schon auf, dass auch bei Greensill gewisse Einleger-Gruppen wieder im Fokus sind. Letztendlich geht es um die Frage, wen wir eigentlich schützen wollen: Sparer oder institutionelle Anleger?“[1] Auch der Schutzumfang könnte reduziert werden.

Die Greensill-Pleite kostet die Einlagensicherung rund drei Milliarden Euro. Eine Milliarde entfällt auf die gesetzliche Einlagensicherung. Zwei Milliarden Euro auf die freiwillige.

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Weiterführender Link

[1] Bankenverband – Interview