AktienkaufGenau zwei Wochen ist es heute her, dass die Europäische Zentralbank eine erneute Senkung des für Sparzinsen und Kreditzinsen so wichtigen Leitzinssatzes bekanntgegeben hat. Statt wie bisher noch 0,25 Prozent liegt er nun auf einem neuen historischen Tief von nur noch 0,15 Prozent. Nach der Bekanntgabe der Leitzinssenkung war nicht klar: Wie würden die Banken auf das neue Tief des Hauptrefinanzierungssatzes reagieren. Und dazu auch noch auf den Strafzins, den sie nun für Einlagen bei der EZB bezahlen müssen. Mittlerweile haben wir die Antwort bekommen, die ersten Banken schrauben an ihren Zinsen, und der niedrige Leitzins führt zum Zinsrutsch vor allem beim Festgeld.

Drei Festgeldanbieter = drei Mal Zinsanpassungen

Sowohl die Crédit Agricole, wie auch Klarna und die IKB haben gestern im Laufe des Tages Zinssenkungen für ihr Festgeld bekannt gegeben. Die IKB sogar gleich noch für ihr Tagesgeldkonto und ihren Auszahlplan. Damit ist bereits jetzt klar, dass die Senkung des Leitzinssatzes greift, und dies schneller, als vielleicht so mancher erwartet hatte.

Dass gleich drei Banken an einem Tag, wenn auch zu unterschiedlichem Termin, Zinssenkungen bekanntgeben, ist eine Weile her. In den letzten Monaten schien es eher so, als würden die Banken vorerst abwarten wollen, in welche Richtung es nun geht mit der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.

Diese Antwort wurde nun am Donnerstag vor zwei Wochen gegeben, und sie verheißt sowohl für die Banken wie damit auch für die Sparer in Deutschland nichts Gutes. Dass nun fürs Erste, vor allem an den Zinsen für Festgeldkonten geschraubt wurde und wird, scheint zudem davon zu zeugen, dass die Zinsen senkenden Banken nicht davon ausgehen, dass die EZB eine baldige Zinswende vollziehen und damit den Leitzins bald wieder erhöhen könnte.

Jetzt noch rechtzeitig auf Festgeldkonten anlegen?

Angesichts der angekündigten Zinssenkungen und derer, die da aller Voraussicht nach noch kommen werden in den kommenden Wochen, stellt sich nun natürlich die Frage, was tun. Sollten Sparer jetzt noch rechtzeitig auf einem Festgeldkonto ihr Geld anlegen, um für die kommenden Jahre wenigstens noch halbwegs gute Festgeldzinsen zu erhalten. Oder aber die Finger vom über die Gesetzliche Einlagensicherung (EU-weit) abgesicherten Festgeld zu lassen und sich nach anderen Anlagearten umzusehen – die nicht abgesichert sind, dafür jedoch mehr Rendite bringen können.

Hierauf kann jedoch leider keine pauschale Antwort erfolgen. Dies hängt vom einzelnen Sparer ab. Will er lieber die Sicherheit für sein angelegtes Geld haben und eröffnet deshalb baldigst ein Festgeldkonto bei einer Bank, die noch gute Konditionen bietet. Oder legt er (oder sie) die Sache mit dem Festgeld gleich ad acta und sieht sich nach einer Anlageart um, die zwar ein Risiko mit sich bringt, aber zugleich auch eine mögliche höhere Rendite.

Den Anschluss nicht verpassen!

Wer sich für die Anlage auf einem Festgeldkonto entscheidet, weil er kein Risiko in Kauf nehmen möchte, der wird sich nun jedoch beeilen müssen. Die IKB, die Crédit Agricole wie auch Klarna werden vermutlich nicht die einzigen Anbieter im Bereich des Festgeld bleiben, die an den Zinsen schrauben und nach unten hin anpassen.

Weitere Banken werden folgen und die Zinsen für ihre Festgeldkonten wie auch vermutlich für ihre Tagesgeldkonten senken. Deshalb ist abwarten, wie es nun weitergeht mit den Festgeldzinsen vielleicht nicht gerade die beste Möglichkeit, auf die verschiedenen Zinssenkungen zu reagieren. Sondern ein agieren und sich jetzt nach einem noch gut verzinsten Festgeldkonto umzusehen, wird wahrscheinlich die bessere Wahl sein.

Weitere Festgeldkonten in unserem Festgeldvergleich

Denn nun wird es für Sparer, die ihr Geld sicher anlegen möchten, darum gehen, den Anschluss nicht zu verpassen. Da niemand weiß, in wie weit im Voraus die verschiedenen Banken ihre Zinssenkungen bekanntgeben, kann nicht unbedingt abgewartet werden, ob die eigene Wunschbank auch irgendwann an den Zinsen schraubt. Stattdessen sollte man sich vielleicht jetzt die Zeit nehmen und sich mit einem ausführlichen Festgeldrechner nach den noch gut verzinsten Angeboten in diesem Bereich umsehen.

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Mögliche Alternativen zum Festgeld finden?

Wem das Festgeld nach den nun erfolgten und erfolgenden Zinssenkungen nicht mehr genug an Zinsen bringt, der wird sich nach einer möglichen Alternative zur Anlage auf einem Festgeldkonto umsehen müssen. Denn: Die Zinsen für Festgelder werden aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten nicht wieder steigen, sondern eher noch weiter sinken.

Doch wie können Anleger jetzt auf die Zinssenkungen reagieren und ihr Geld entsprechend bei anderen Anlagearten unterbringen? Geht der Weg in Richtung Aktienanlagen? Oder eher in andere Sachwerte? Oder vielleicht in Richtung Tagesgeld, um das Geld dort zu parken, bis sich die Zinsen für Festgeldkonten wieder erholt haben?

Tagesgeld als kurzfristige Alternative zum Festgeld

Dies hängt davon ab, wie hoch das Risiko sein soll bzw. darf, zu dem das Geld angelegt werden soll. Je höher das Risiko sein kann, desto höher ist natürlich auch die mögliche Rendite. Gerade der Graue Kapitalmarkt bietet hier zahlreiche Möglichkeiten wie das immer bekannter werdende Crowdinvesting oder aber Genussrechte. Doch jedem Sparer sollte auch klar sein, dass beide Anlagearten auch ein nicht zu unterschätzendes Risiko mit sich bringen.

Nicht ganz so hoch dürfte das Risiko indes sein, wenn man sich dazu aufmacht, sein Geld in Aktien zu investieren und dabei in Wertpapiere, deren Entwicklung in den vergangenen Jahren einen positiven Verlauf genommen haben. Dabei geht es nicht darum, dass die Aktien über den gesamten Zeitraum einen Wertanstieg vorweisen können, sondern dass letztlich die Performance im Durchschnitt ein positives Ergebnis bringt.

Gerade hier können und sollten erneut die im deutschen Leitindex DAX gelisteten Aktien genannt werden, die insgesamt über die vergangenen fünf Jahre eine phantastische Performance von mehr als 100 Prozent hingelegt haben. Und die sich heute möglicherweise wieder auf den Weg machen, die Marke von 10.000 Punkten zu überschreiten.

Tipp: Einen guten Überblick über verschiedene Online-Broker und Depots finden Sie  hier.

Fotomaterial: iStock-@ene